Jom haSikaron

 

 

Jom haSikaron (hebräisch: יום הזכרון לחללי מערכות ישראל ונפגעי פעולות האיבה, „Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus“) ist ein israelischer Nationalfeiertag.

 

 

Termin

 

Jom haSikaron wird am 4. des Monats Ijar nach jüdischem Kalender abgehalten, immer den Feierlichkeiten des israelischen Unabhängigkeitstages am 5. Ijar vorausgehend. An diesem Tag wurde im Jahre 1948 die Unabhängigkeit Israels proklamiert. Beide Feiertage werden um einen Tag vorverlegt (auf den 3. und 4. Ijar), wenn der 5. auf einen Samstag, den Sabbat, fällt; wenn der 4. auf einen Sonntag fällt, finden die beiden Feiertage am 5. und 6. statt.

 

 

Hintergrund

 

Dieser Feiertag ehrt Veteranen und gefallene Militärangehörige der Israelischen Armee, die im modernen Nahostkonflikt gestorben sind. Am Jom haSikaron wird auch der Zivilisten gedacht, die dem palästinensischen Terrorismus zum Opfer gefallen sind.

 

 

Ablauf

 

Der Tag schließt viele nationale Feierlichkeiten für gefallene Soldaten, an denen hohe Staatsbeamte und Militäroffiziere teilnehmen, ein. Der Tag beginnt am Vorabend um 20 Uhr (nach dem jüdischen Kalender beginnen die Tage mit dem Sonnenuntergang) mit dem einminütigen Signalton einer Sirene. Während dieser Minute verharren die meisten Israelis in Ruhe, gedenken der Opfer und zeigen ihren Respekt. Viele religiös-zionistische Juden beten für die Seelen der gefallenen Soldaten in dieser Minute. Ein offizieller Akt, der den Tag einläutet, findet an der Klagemauer in Jerusalem statt. Bei diesem Akt wird die israelische Flagge auf halbmast heruntergehisst.

 

Ein zweiminütiger Sirenenalarm erklingt am folgenden Morgen um 11 Uhr, das die Eröffnung der offiziellen Gedenkveranstaltungen und privaten Erinnerungsversammlungen, meist auf den Friedhöfen, auf denen Soldaten begraben sind, kenntlich macht. Seit 2018 dient eine neuerrichtete Gedenkhalle auf dem Herzlberg in Jerusalem als zentrale Gedenkveranstaltung. In der Halle sind die Namen der 23.645 Opfer seit 1860 (Stand bei Neueröffnung) auf Ziegelsteinen eingetragen. Den Tag nutzen viele Menschen dazu, die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen zu besuchen. Der Tag neigt sich zwischen 19 und 20 Uhr dem Ende zu und geht über in die Feierlichkeiten des Jom haAtzma’ut auf dem Herzlberg, auf dem die israelische Flagge wieder ganz gehisst wird.

 

 

Zusammenhang mit dem Unabhängigkeitstag

 

Den Gedenktag genau vor dem Unabhängigkeitstag zu feiern, soll die Menschen daran erinnern, welcher Preis für die Unabhängigkeit bezahlt werden musste und was durch das Opfer der Soldaten erreicht wurde. Dieser Übergang zeigt die Wichtigkeit dieses Tages für die Israelis, von denen die Meisten in der Armee gedient haben und in Verbindung stehen zu Menschen, die während ihrer Zeit beim Militär getötet wurden.

 

 

Geschichte

  

Historisch gesehen wurde das Datum ausgesucht, weil die Politiker während des ersten Jahres der Existenz Israels sich nicht auf ein Datum für den Gedenktag einigen konnten. Als das Jahr ohne eine Entscheidung zu Ende ging, wurde der Gedenktag am ersten Unabhängigkeitstag (1949) veranstaltet. Das gleiche geschah am zweiten Unabhängigkeitstag 1950, aber durch die Zusammenlegung der Feiertage zeigten sich bald logistische und emotionale Probleme, so dass man auf Anraten einer öffentlichen Kommission den Gedenktag um einen Tag zurückverlegte. Diese Abmachung wurde 1963 zum Gesetz.

 

 

Bedeutung

 

Gewisse Gruppierungen des ultraorthodoxen Judentums messen dem Tag keine spezielle Bedeutung bei, andererseits dienen einige von ihnen bei der Armee und feiern den Gedenktag.

 

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