Lot war nach dem biblischen Bericht im Buch Genesis (Gen 11,27-31 EU)
der Sohn von Haran und damit ein Neffe Abrahams, mit welchem er aus Mesopotamien mit Familie und Herden in Kanaan einwanderte, wo sie sich niederließen: Abraham als Hirtenpatriarch, Lot als
Städter in Sodom am heutigen Toten Meer (Gen 13,12 EU).
Lot ist die Hauptfigur der Erzählung vom Gericht Gottes über die Stadt
Sodom (Gen 19,1-29 EU). Als zwei Engel in der sündigen Stadt Sodom nach „Gerechten“ suchen, die von der drohenden Zerstörung Sodoms durch Gott gerettet werden sollen, nimmt Lot die zwei Fremden
bei sich auf. Die Sodomiter fordern die Männer für sich, um mit ihnen Geschlechtsverkehr zu treiben, worauf Lot der Meute seine jungfräulichen Töchter anbietet. Die Engel führen Lot vor die Stadt
und gebieten ihm zu fliehen. Als seine Ehefrau, deren Name in der Bibel nicht erwähnt wird, während der Flucht entgegen dem Verbot der Engel zurückblickt, erstarrt sie zu einer
Salzsäule.
Lot flieht mit seinen Töchtern nach Zoar. Als er am nächsten Morgen
aus der Stadt Sodom Rauch aufgehen sieht, fürchtet er sich, flieht nach dem göttlichen Gebot in die Berge und lebt dort in einer Höhle. Darauf sagen seine Töchter, dass kein Mann im Lande sei,
der ihnen Nachkommen geben könne, machen ihren Vater betrunken, legen sich zu ihm und werden schwanger. So wird Lot zum Vater und auch gleichzeitig Großvater von den beiden aus dieser Verbindung
entstandenen Söhnen Moab und Ben-Ammi, aus denen die Völker der Moabiter und Ammoniter entstehen (Gen 19,30-38 EU).
Jesus nahm gemäß dem Bericht des Lukasevangeliums Bezug auf die
Geschehnisse um Lot und Sodom: „Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. Aber an dem Tag, als Lot Sodom
verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und alle kamen um. Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart“ (Lk 17,28-30 EU). In Lk 17,32 EU erinnert Jesus in
diesem Zusammenhang besonders an das Schicksal der ungehorsamen Frau Lots: „Denkt an die Frau des Lot!“
Die Geschichte der inzestuösen Herkunft der beiden Völker Moab und Ammon wird von einigen Theologen als bewusste Propaganda der Israeliten angesehen, da diese Stämme zu ihren erbittertsten Feinden gehörten. Nach Meinung katholischer Theologen handelt es sich bei dieser Erzählung um eine Sage.
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