Frankfurter Synagogen

 

Hauptsynagoge (Frankfurt am Main)

 

Die Hauptsynagoge in der Börnestraße, der früheren Judengasse in Frankfurt am Main, war das Zentrum der liberalen jüdischen Reformbewegung in der Stadt. Sie wurde am 23. März 1860 eingeweiht und war nach den Vorgängerbauten von 1462 und 1711 die dritte Synagoge an dieser Stelle.

 

Während der Novemberpogrome von 1938 wurde die Hauptsynagoge wie auch die 1882 erbaute Börneplatzsynagoge, die 1907 erbaute orthodoxe Synagoge an der Friedberger Anlage und die 1910 erbaute Westendsynagoge in Brand gesetzt. Die ausgebrannte Ruine der Hauptsynagoge wurde im Januar 1939 abgerissen und ihre Steine zum Bau einer Mauer zur Einfriedung des Hauptfriedhofs verwendet. Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel an der Kurt-Schumacher-Straße an sie. Als einzige Frankfurter Synagoge überstand die Westendsynagoge die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg.

 

Lage und Umgebung

 

Die Hauptsynagoge lag auf der Ostseite der Börnestraße. An ihrer Rückseite grenzte die Synagoge an die Allerheiligengasse. Da die beiden Straßen nicht genau parallel verliefen, war die Rückfront der Synagoge um etwa 15 Grad gegenüber der Längsachse verdreht. An der Nordseite der Synagoge verlief die schmale Synagogenstraße, an der Südseite die Sackgasse Hinter dem kalten Bad.

 

Auf demselben Grundstück hatten sich schon ihre Vorgängerbauten befunden: Die sogenannte Altschul, die erste, kurz nach dem Bau der Judengasse 1462 eingeweihte Synagoge, war 1711 beim Großen Judenbrand zerstört worden. Die zweite Synagoge war unmittelbar nach dem Brand als eines der ersten Gebäude wiedererrichtet worden. Sie war auch nach der Aufhebung des Ghettozwanges 1796 geistliches Zentrum der Frankfurter Juden geblieben.

 

Architektur

 

Erbauer der 1855 bis 1860 errichteten Hauptsynagoge war der Frankfurter Architekt Johann Georg Kayser (1817 bis 1875). Er war ein Schüler Friedrich Maximilian Hessemers und Friedrich Zieblands und wirkte seit 1844 als Lehrer für Baukunst an der Gewerbe- und Sonntagsschule.

 

Der repräsentative Neubau aus rotem Mainsandstein entsprach dem historisierenden Geist jener Zeit. Er griff gotische, maurische und byzantinische Stilelemente auf (vgl. Orientalisierende Architektur). Die zur Börnestraße gelegene Hauptfront war 24,50 Meter breit, das Gebäude 26,50 Meter lang. Die Westfassade bestand aus einem Mitteltrakt und zwei viergeschossigen, turmähnlichen und überkuppelten Baukörpern, die den Mitteltrakt flankierten. Die Fassade des Mitteltrakts bestand aus einem kleineren Haupteingang im Untergeschoss, einem mächtigen gotischen langen Maßwerkfenster mit gedrückten Kielbogen im Obergeschoss und einem Treppengiebel als oberen Fassadenabschluss. Die Übereinanderstaffelung von Portal und Fenster war eine Reminiszenz an die englische neogotische Kirchenarchitektur, während der Treppengiebel aus der spätgotischen Profanarchitektur abstammte und das Maßwerk des Fensters islamische Hufeisenbögen zeigte, die sich oberhalb der dünnen Maßwerkstäbe befanden, die das Fenster unterteilten.

 

Die beiden Türme überragten den Mittelteil der Fassade nur wenig, wodurch der Eindruck einer Zweiturmfassade und eine Ähnlichkeit mit dem Kirchenbau gemindert wurde. Der Abschluss mit einer geschwungenen Zwiebelkuppel, mit Küppelchen an den Ecken, erinnerten an die verspielten Minarettabschlüsse der Mamelucken-Zeit in Kairo, etwa an das Minarett der Sultan-Hassan-Moschee, der Madrasa und des Grabbaues des Sultan Qalawun oder des Sultan Kait-Bay.

 

Die Innenarchitektur der Frankfurter Synagoge war durch den Hufeisenbogen bestimmt und dadurch orientalisch. Die Hufeisenform zeigte sich an allen Bögen, wie den Arkadenbögen im Untergeschoss und auf den Emporen im ersten und zweiten Obergeschoss. Weiterhin fand man sie sowohl an den Gurtbögen als auch an dem dreifachen sich verengenden Gewölbebogen, der im Osten das zweigeteilte hufeisenbogige Blendfenster mit der großen Rosette umschloss. Schließlich war der Hufeisenbogen noch an dem dreiteiligen Toraschrein und an dem Blendarkadenfries an der mittleren Schranke und an der Kanzel zu finden. Die Kapitelle der Säulen waren mit den Pflanzenkapitellen in der Mezquita zu Córdoba zu vergleichen.

 

Die Innenausstattung entsprach den liturgischen Besonderheiten der Reformbewegung. So gab es beispielsweise eine Kanzel und eine Orgel. Im Hauptschiff und den beiden Seitenschiffen der Synagoge gab es 514 Sitzplätze, die den Männern vorbehalten waren. Auf den Galerien über den Seitenschiffen befanden sich die insgesamt 506 Sitzplätze der Frauen. Im rückwärtigen Gebäudeteil entlang der Allerheiligengasse befanden sich u.a. ein kleiner Versammlungssaal und ein Archiv.

 

Geschichte

 

Die älteste Synagoge der Frankfurter Judengasse entstand als eines der ersten Gebäude kurz nach der Einrichtung dieses Ghettos im Jahr 1462. Infolge des Wachstums der jüdischen Gemeinde wurde sie im Laufe der Jahre mehrfach erweitert. Beim sogenannten Großen Judenbrand vom 14. Januar 1711 brannte auch die Synagoge nieder. Sie wurde aber nach der Feuersbrunst als eines der ersten Gebäude wiedererrichtet. Auch nach der Aufhebung des Ghettozwangs im Jahr 1806 blieb sie das geistliche Zentrum der jüdischen Gemeinde.

 

Im 19. Jahrhundert wuchsen die Spannungen zwischen den orthodoxen Juden Frankfurts und den Anhängern des Reformjudentums unter Rabbiner Abraham Geiger. 1844 berief der Gemeindevorstand den Rabbiner Leopold Stein nach Frankfurt, einen gemäßigten Vertreter des Reformflügels. Die Berufung spaltete die Gemeinde, da der amtierende Oberrabiner Salomon Abraham Trier ein entschiedener Gegner Steins war. 1851 trennte sich die Orthodoxe Vereinigung unter Führung des Rabbiners Samson Raphael Hirsch von der Israelitischen Gemeinde, in der neben dem liberalen weiterhin auch ein orthodoxer Flügel verblieb.

 

Leopold Stein betrieb maßgeblich den seit langem geplanten Abriss der alten Synagoge in der ehemaligen Judengasse und die Errichtung eines repräsentativen Neubaus an gleicher Stelle. Der Bau verzögerte sich jedoch, da Baron Amschel Mayer Rothschild aus Verärgerung über Steins Anstellung seine Finanzierungszusage zurückgezogen hatte. 1854 erreichte Stein dennoch sein Ziel: Die alte Synagoge wurde abgerissen. An ihrer Stelle entstand 1855 bis 1860 der Neubau.

 

Die Festrede bei der Einweihung der Hauptsynagoge am 23. März 1860 hielt der Rabbiner Stein in Anwesenheit der beiden Bürgermeister und des Senats der Freien Stadt Frankfurt. Darin betonte er, dass die neue Synagoge ein Symbol für die Verbundenheit der israelitischen Gemeinde mit der alten Religion und die Zugehörigkeit zur deutschen Nation sei. Aufgrund dieser Rede kam es zu einem Eklat im Gemeindevorstand, der zwei Jahre später zum Rücktritt Steins von seinem Rabbineramt führte.

 

1864 erhielten die Frankfurter Juden die bürgerliche Gleichberechtigung.

 

Der 1903 nach Frankfurt berufene Rabbiner Caesar Seligmann wurde zum Führer der religiösliberalen Strömung in Deutschland. Er schuf ein neues Reformgebetbuch für die Frankfurter Israelitische Gemeinde und auf dieser Grundlage ein Einheitsgebetbuch für den liberalen deutschjüdischen Kultus. Er gründete die Zeitschrift Liberales Judentum und war maßgeblich an der liberaljüdischen Einigung in Deutschland beteiligt.

 

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Hauptsynagoge von marodierenden SA-Trupps in Brand gesetzt. Der letzte Oberkantor und Rabbinatsverweser, Nathan Saretzki, drang in die brennende Synagoge ein und rettete historisch wertvolle liturgische Kompositionen, die er anschließend im Philanthropin sicherte. Die alarmierte Feuerwehr kam rasch an den Brandort, unternahm aber nichts, um das Feuer zu löschen. Das Gebäude brannte bis auf die Außenmauern nieder. Im Januar 1939 beauftragte die Stadt einen Bauunternehmer mit dem Abbruch der Ruinen der Hauptsynagoge und der nahegelegenen Börneplatzsynagoge. Aus den noch verwendbaren Steinen baute man eine 165 Meter lange Mauer entlang der Eckenheimer Landstraße, um die wenige Jahre zuvor angelegten Erweiterungsflächen des Hauptfriedhofs einzufrieden. Am 1. April 1939 nötigte der nationalsozialistische Oberbürgermeister Friedrich Krebs die israelitische Gemeinde zur Unterschrift unter den sogenannten Judenvertrag. Darin trat die Gemeinde alle ihre Liegenschaften, auch das Grundstück der bereits abgetragenen Hauptsynagoge, gegen eine geringe Entschädigung an die Stadt ab.

 

1944 wurde die Frankfurter Altstadt in mehreren schweren Bombenangriffen weitgehend zerstört. Auch die Umgebung der ehemaligen Hauptsynagoge brannte dabei vollkommen aus. Beim Wiederaufbau in den fünfziger Jahren verschwand die frühere Börnestraße unter einem Straßendurchbruch. Die breite Kurt-Schumacher-Straße schneidet den ehemaligen Verlauf der Judengasse in spitzem Winkel und überdeckt dadurch einen großen Teil des früheren Ghettobezirks. Die Hauptsynagoge befand sich dort, wo heute die Allerheiligenstraße in die Kurt-Schumacher-Straße einmündet. An die Synagoge erinnert heute nur noch eine 1946 errichtete Gedenktafel aus Granit an der Fassade des Hauses Kurt-Schumacher-Straße 41. Sie trägt die Aufschrift:

 

Hier stand die Hauptsynagoge Börnestrasse welche von Nazi-Verbrechern am 9. November 1938 zerstörte wurde.

 

Westend-Synagoge

 

Die 1908 bis 1910 erbaute Westend-Synagoge ist die größte Synagoge in Frankfurt am Main und das geistliche Zentrum des jüdischen Gemeindelebens der Stadt. Als einzige von ehemals vier großen Synagogen überstand sie schwer beschädigt die Novemberpogrome 1938 und die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges. Bis zum Untergang des jüdischen Lebens in Frankfurt in der Zeit des Nationalsozialismus diente sie dem liberalen Reformflügel als Gotteshaus. 1950 wurde sie nach provisorischer Renovierung wiedereingeweiht, 1989 bis 1994 originalgetreu restauriert.

 

Geschichte

 

Nach der Aufhebung des Ghettozwangs 1806 verließen die Wohlhabenden unter den Frankfurter Juden die ehemalige Judengasse mit ihren beengten, unhygienischen Wohnverhältnissen. Während sie anfangs vor allem in der östlichen Innenstadt und im Ostend siedelten, zogen ab etwa 1860 viele, die sich dem liberalen Bürgertum zurechneten, ins neu entstandene Westend.

 

1908 begann der Bau einer Synagoge in der Freiherr-vom-Stein-Straße. Die Pläne zu dem Jugendstilbau mit assyrisch-ägyptischen Anklängen stammten von dem Architekten Franz Roeckle, einem späteren NSDAP-Mitglied. Der eigentliche Synagogenbau an der Altkönigstraße mit seiner repräsentativen Kuppel wurde am 28. September 1910 eingeweiht. Sie war die vierte große Synagoge in Frankfurt und die erste außerhalb der historischen Stadtmauern. Anders als bei den orthodoxen Synagogen, bei denen Frauen nur zur Empore Zutritt hatten, war der Innenraum für Männer und Frauen gleichermaßen zugänglich. Die Sitzreihen waren jedoch nach Geschlechtern getrennt, wobei den Männern die rechte und den Frauen die linke Hälfte der Synagoge vorbehalten war. Im Innenraum und auf der Empore hatten insgesamt 1600 Besucher Platz. Damit war die Westendsynagoge nach der streng orthodoxen Synagoge an der Friedberger Anlage die zweitgrößte Synagoge Frankfurts.

 

Im rechten Winkel zur Synagoge lag entlang der Freiherr-vom-Stein-Straße eine einstöckige Vorhalle, die einen kleinen Innenhof umschloss. Im Gebäudeflügel an der Ecke Freiherr-vom-Stein-Straße / Friedrichstraße befanden sich Neben- und Verwaltungsräume, eine kleine Wochentagssynagoge, Versammlungssäle sowie die Wohnungen für Hausmeister und Rabbiner.

 

Am 10. November 1938 verschaffte sich während der Novemberpogrome ein Trupp SA-Männer gegen den Widerstand des christlichen Hausmeisters gewaltsam Zutritt und legte Feuer im Innenraum. Die herbeigeeilte Feuerwehr löschte, anders als bei den übrigen Frankfurter Synagogen, den Brand, anstatt sich darauf zu beschränken, sein Übergreifen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern. Dadurch blieb die Synagoge als einzige in Frankfurt erhalten, obwohl das Dach und der Innenraum durch das Feuer schwer beschädigt und die Synagoge unbenutzbar geworden war.

 

Bis zur Vernichtung der jüdischen Gemeinde

 

Unmittelbar nach dem Brand setzte sich der Terror gegen die jüdische Gemeinde fort. Der liberale Rabbiner der Westendsynagoge, Georg Salzberger, wurde im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Nach seiner Freilassung im April 1939 gelang ihm die Emigration nach England, wo er Rabbiner der deutschsprachigen jüdischen Gemeinde Londons wurde.

 

Im sogenannten Judenvertrag vom 3. April 1939 wurde die jüdische Gemeinde Frankfurts gezwungen, ihre sämtlichen Liegenschaften weit unter Wert an die Stadt Frankfurt zu verkaufen. Die Abrisskosten der zerstörten Synagogen, deren Trümmer bereits im Januar 1939 beseitigt worden waren, wurden der Gemeinde vom Verkaufserlös abgezogen.

 

Die äußerlich kaum beschädigte Westendsynagoge blieb nach dem zwangsweisen Verkauf als einzige vom Abriss verschont. Während des Zweiten Weltkrieges diente sie als Möbellager für bombengeschädigte Frankfurter Bürger sowie als Kulissenlager für die Oper Frankfurt. Im März 1944 wurde sie durch Bomben getroffen, die erheblichen weiteren Schaden anrichteten.

 

Die Israelitische Gemeinde und die 1852 von ihr abgespaltene orthodoxe Israelitische Religionsgesellschaft wurden 1939 durch die Nationalsozialisten zwangsweise zur Jüdischen Gemeinde vereinigt. Zwischen Oktober 1941 und September 1942 wurden über 10.000 in Frankfurt gebliebene Juden in insgesamt zehn Transporten deportiert, zumeist nach Theresienstadt oder nach Majdanek. Nach dem letzten Transport blieben weniger als 300 Juden in der Stadt zurück, die zumeist in sogenannten Mischehen lebten oder Angestellte der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland waren und Zwangsarbeit leisten mussten. Bis Mitte März 1945, zwei Wochen vor der Besetzung Frankfurts durch amerikanische Truppen am 26. März 1945, erfolgten immer wieder Deportationen, z.T. von Einzelpersonen, aber auch größere Transporte mit bis zu 300 Juden aus Frankfurt und Umgebung.

 

Über 11.000 Deportierte kamen in den Vernichtungslagern um, etwa 400 waren bei der Befreiung der Lager noch am Leben. In Frankfurt selbst lebten bei Kriegsende noch etwa 160 Juden.

 

Die neue jüdische Gemeinde

 

Bereits unmittelbar nach Kriegsende gründete die von der amerikanischen Armee eingesetzte neue Stadtregierung eine Jüdische Betreuungsstelle der Stadt Frankfurt am Main, die sich um die Überlebenden kümmerte. Bis zum Sommer kehrten rund 400 Überlebende in die Stadt zurück. Am 12. September 1945 (5. Tischri 5706 nach jüdischem Kalender) fand der erste Gottesdienst in der schwer beschädigten Westendsynagoge statt. Die Predigt hielt Rabbiner Leopold Neuhaus, der von 1939 bis 1942 letzter Frankfurter Rabbiner gewesen war und den Krieg im Konzentrationslager Theresienstadt überlebt hatte.

 

Viele Mitglieder der neu gegründeten Jüdischen Kultusgemeinde, darunter auch Rabbiner Neuhaus, wanderten in den folgenden Jahren nach Amerika oder Palästina aus. Stattdessen kamen bis 1949 über 5000 Displaced Persons aus Osteuropa nach Frankfurt, ehemalige KZ-Häftlinge oder Zwangsarbeiter, die nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten oder wollten und von der amerikanischen Armee in einem DP-Lager in Frankfurt-Zeilsheim untergebracht wurden. Einige blieben in Frankfurt und wanderten nicht aus. Sie bildeten den Kern der neuen jüdischen Gemeinde Frankfurts, die bis 1949 auf über 2000 Personen anwuchs.

 

Am 6. September 1950 fand die Einweihung der wiederaufgebauten Synagoge statt. Zur Einweihung war ein Synagogenchor aus Paris gekommen, und der ehemalige Rabbiner der Westendsynagoge Georg Salzberger, der inzwischen in London lebte, hielt eine Ansprache, in der er den vielen nicht aus Frankfurt stammenden Juden einen Einblick in das jüdische Leben in Frankfurt vor dem Holocaust gab. Die Weiherede hielt der Landes- und Gemeinderabbiner Wilhelm Weinberg, der als Nachfolger von Neuhaus nach Frankfurt gekommen war. Im Inneren der Synagoge war die ehemalige Pracht der Nüchternheit der fünfziger Jahre gewichen. Architekten des Wiederaufbaus waren Max Kemper und Werner Hebebrand. Die Bauleitung hatte Hans Leistikow, der auch die neuen Glasfenster schuf. Viele Renovierungsmaßnahmen blieben provisorisch, da zum einen wenige Jahre nach Kriegsende das Geld in der schwer zerstörten Stadt fehlte, zum anderen kaum jemand an eine Zukunft der jüdischen Gemeinde in Frankfurt nach dem Holocaust glaubte.

 

Von 1988 bis 1994 erfolgte nach Plänen des Architekten Henryk Isenberg eine umfassende Renovierung der Synagoge. Als dabei unter dem Putz und den Verschalungen des Wiederaufbaus wider Erwarten viel originale Bausubstanz zum Vorschein kam, entschloss man sich zu einer historisch genaueren Rekonstruktion des Baus. Die Baukosten von 8,5 Millionen Mark teilten sich der Bund, das Land Hessen, die Stadt Frankfurt und die jüdische Gemeinde. Am 29. August 1994 wurden die Renovierungsarbeiten feierlich abgeschlossen.

 

 

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